100 gute Gründe

Macht die Biomülltrennung Sinn? Wozu eigentlich die Mühe? Macht es wirklich etwas aus, wenn nur ich ab und zu eine Bananenschale in den Restmüll schmeiße? „100 gute Gründe“ gibt ein klares JA als Antwort auf diese Fragen! 

 

Jeden Tag fallen in der Stadt Bozen fast 150 Tonnen Abfall an. Die große Mehrheit davon – etwa zwei Drittel - wird zum Glück getrennt gesammelt. Aber in den restlichen 30 % steckt noch einiges an Potential: Etwa ein Drittel des Gewichts unseres Restmülls machen organische Abfälle aus! Ja, richtig gelesen: Obwohl fast jeder Bozner Haushalt den Biomüllbehälter bei der Erstanmeldung bei der SEAB erhalten hat und die Biotonne vor der eigenen Haustür stehen hat, landen immer noch zu viele Bioabfälle in unserer Restmülltonne.

Warum soll Bioabfall nicht im Restmüll landen?

Die biologischen Abfälle bergen ein enormes Potenzial als Energiequelle und Dünger. Werden sie vergoren, entsteht Methangas, aus dem sich Strom und Wärme gewinnen lassen. So erzeugt allein die Vergärungsanlage in Lana, an die wir unseren Biomüll liefern, jährlich über 2 Millionen Kilowattstunden Strom – genug, um 750 Haushalte ein Jahr lang zu versorgen. Oder – wem das noch zu abstrakt ist – um zwei Millionen Mal Wäsche zu waschen oder um 20 Millionen Stunden TV zu schauen! Der übriggebliebene Schlamm (etwa 1.160 Tonnen) wird außerdem an das Kompostwerk geliefert, in dem ein nährstoffreicher Dünger für Gärten und Landwirtschaft entsteht.

Warum haben wir diese Kampagne ins Leben gerufen?

Die Antwort geben dir unsere Botschafterinnen und Botschafter selbst: „Weil‘s einfach ist – und viel bringt“ oder „Weil jeder kleine Beitrag zählt“ sind keine Werbesprüche, sondern einfache und ehrliche Antworten, die umweltbewusste Boznerinnen und Bozner auf die Frage „Warum trennst du deinen Biomüll“ geben. Und genau so ist es: Biomülltrennen ist einfach und wirklich unkompliziert. Alle notwendigen Utensilien (geeignete Papiersäcke, Biomüllkübel mit Belüftungslöchern usw.) erhältst du gratis bei der Erstanmeldung – nutze sie und leiste deinen Beitrag zu einer sauberen und ökologisch aufgeweckten Stadt!

 

Wenn du dich informieren willst, was genau mit unserem Biomüll passiert und wie die Verarbeitung in der Vergärungsanlage vonstattengeht, schau Dir mal das Video an (Autorin: Jutta Kusstatscher, 2009/2010, recmediaproduction):

 

Hier findest du alle Antworten auf deine Fragen rund um den Biomüll – gerne beantworten wir alle weiteren Fragen, die du zu diesem Thema oder allgemein zur Mülltrennung hast – schreib uns einfach eine kurze E-Mail an 100gutegruende@seab.bz.it.

Häufig gestellte Fragen

Wo bekomme ich neue Papiersäcke für den Biomüll?

Im Frühjahr organisiert SEAB die Tür-zur-Tür-Verteilung der Biomüllsäcke aus Papier. Auf diese Weise erhält jeder Privathaushalt bis spätestens Ende April eine 100-Stück-Packung. Haushalte, die vor der neuen Verteilung ihre Biomüllsäcke verbraucht haben, können am SEAB-Schalter in der Lancia-Straße jederzeit gratis Nachschub holen - einen Personalausweis nicht vergessen!

Mein Biomüllkübel ist kaputt. Wo erhalte ich einen neuen?

Sie können am SEAB-Schalter in der Lancia-Straße 4/A jederzeit einen neuen Kübel für Biomüll zum Preis von 5,56 € + MwSt. erwerben.

Wieso kann ich keine kompostierbaren/biologisch abbaubaren Säcke für den Biomüll benutzen?

Auch wenn die so genannten Bioplastik-Säcke (sowie andere Produkte aus Bioplastik wie z.B. Teller, Besteck usw.) mit dem Hinweis "100% kompostierbar/biologisch abbaubar" versehen sind, eignen sie sich nicht für die Biomüllsammlung in der Stadt Bozen. Unser Biomüll wird nämlich in die Vergärungsanlage nach Lana geliefert, wo er in einem technisch anspruchsvollen Prozess zu Biogas und Kompost umgewandelt wird. Die Zersetzungszeit der Bioabfälle die wir sammeln (Essensreste) beträgt im Durchschnitt 23 Tage. Die Zersetzungszeit von Bioplastik hingegen kann von 6 Monaten bis zu mehreren Jahren dauern. Deshalb wirkt sich die Präsenz von Bioplastik im Biomüll sehr schlecht auf den gesamten technischen Prozess aus. Außerdem verfangen sich Säcke aus Bioplastik sehr oft in den Zerkleinerungsmessern der Anlage und verursachen so Störungen.

Deshalb bitten wir Sie, ausschließlich die von der SEAB gelieferten Papiersäcke zu verwenden (als Privatkunde können Sie jederzeit am SEAB-Schalter gratis Nachschub holen). Als Alternative eignen sich nur Lebensmittel-Papiersäcke ohne Nylonfenster (z.B. vom Bäcker). Andere Papiersäcke (z.B. von Bekleidungsgeschäften) sind ebenfalls ungeeignet.

Wieso gehören Knochen und Eierschalen nicht in den Biomüll?

Auch wenn Knochen, Muscheln, Obstkerne, Eier- und Nussschalen eigentlich organische Abfälle sind, gehören sie in Bozen nicht in den Biomüll. Unser Biomüll wird nämlich in die Vergärungsanlage nach Lana geliefert, wo er in einem technisch anspruchsvollen Prozess in Biogas verwandelt wird - die harten organischen Abfälle weisen Zersetzungszeiten auf, die den Prozess nicht unterstützen und sie können außerdem Schäden an den Zerkleinerungsmessern der Vergärungsanlage anrichten.

Deshalb bitten wir Sie, sich an die Vorschriften zu halten und solche harten organischen Abfälle in den Restmüll zu geben. Wenn Sie Zweifel daran haben, ob eine bestimmte Abfallart in den Biomüll gehört, konsultieren Sie unser Müll-ABC.

Meine Abfalltonne wurde nicht entleert! Was soll ich tun?

Schreiben Sie eine kurze E-Mail an info@seab.bz.it und geben Sie Ihre genaue Adresse, das Datum der fehlenden Entleerung, die Art des nicht entleerten Behälters (Biomüll- oder Restmülltonne) sowie Angaben zur Kundenart (Privathaushalt oder Unternehmen) an. In kürzester Zeit wird sich ein SEAB-Mitarbeiter um Ihr Anliegen kümmern.