Bozner Wasser
Das Bozner Trinkwasser ist zum Großteil Grundwasser. Auf dem Weg in die Tiefe wird das Wasser gereinigt und mit Mineralstoffen angereichert. Das Bozner Grundwasser wird von der Landesregierung besonders geschützt: Nahezu der gesamte Talkessel ist als »Wasserschutzgebiet III« ausgewiesen. Diese Unterschutzstellung sieht z. B. bei Baumaßnahmen strenge Auflagen vor.
Das Grundwasser wird von 12 Tiefbrunnen mittels Pumpen aus einer Tiefe, die je nach Zone zwischen 30 und 80 Meter variiert, an die Erdoberfläche befördert. Überschüssiges Grundwasser wird in 10 Speicherbecken (Gesamtfassungsvermögen von insgesamt 13.000 Kubikmetern) »zwischengelagert«. Sobald die Stadt das Wasser benötigt, wird es in das 191 Kilometer lange Leitungsnetz eingespeist und zu den einzelnen Haushalten, bzw. Produktionsstätten befördert.
In Bozen werden jährlich etwa 8.400.000 Kubikmeter Trinkwasser verteilt. Durchschnittlich verbraucht also jede/r Bozner/in ca. 80 Kubikmeter Wasser pro Jahr. Umgerechnet sind dies 217 Liter Wasser pro Person am Tag. (In dieser Berechnung sind der Privatverbrauch, aber auch der Verbrauch von Nicht-Haushalten und der landwirtschaftliche Verbrauch inkludiert.)
Wer sich für das Wasser aus der Leitung entscheidet, schont die Umwelt (weniger Müll und CO2-Ausstoß) und spart Geld: Drei Liter Mineralwasser kosten im Durchschnitt einen Euro – dafür bekommt man etwa 1.000 Liter Leitungswasser!
Wasserqualität
Bozner Wasser hält sämtliche gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte ein. Mehr noch: Mit seinem ausgeglichenen Gehalt an gelösten Mineralien, neutralem pH-Wert (etwas über 7) und geringem Trockenrest (je nach Entnahmepunkt 100 bis 200 mg/l) könnte es als schwach mineralhaltig (»oligominerale«) eingestuft werden. Das Wasser wird von der Fassung bis zur Verteilung kontinuierlich kontrolliert und analysiert. Jährlich werden mindestens 150 Qualitätskontrollen an den Fassungen und am Verteilernetz durchgeführt.
Wasserhärte
Das Bozner Wasser weist, je nach Entnahmepunkt, eine Wasserhärte von 13 bis 16 französische Härtegrade, bzw. 7,3 - 9 deutsche Härtegrade auf. Das bedeutet, dass das Trinkwasser in Bozen als weich bzw. mittelhart eingestuft wird. Für genauere Informationen bezüglich der Wasserhärte können Sie die unten aufgelisteten Wasseranalysen konsultieren. Beachten Sie jedoch, dass sich das Trinkwasser im Wassernetz sehr stark vermischt und Ihr Haushalt nicht ausschließlich von einem einzigen Tiefbrunnen versorgt wird.
Feuerlöschhydranten, Springbrunnen und Trinkbrunnen
SEAB ist auch für die Instandhaltung aller städtischen Feuerlöschhydranten, Springbrunnen und Trinkbrunnen zuständig. Insgesamt gibt es in Bozen 19 Trinkwasserbrunnen, welche vor allem in den Sommermonaten, Einheimischen und Touristen Erfrischung spenden. Darüberhinaus hat Bozen zur Stadtverschönerung 24 Springbrunnen.
Abwassernetz
Im Auftrag der Gemeinde Bozen kümmert sich SEAB auch um die Entsorgung der Haushalts- und Industrieabwässer (Schwarzwasser) und des Regenwassers (Weißwasser). Dies geschieht über zwei getrennte Leitungsnetze. Das Schwarzwasser – jährlich rund 11 Millionen Kubikmeter – wird zur Kläranlage Bozen geleitet. Das Regenwasser wird dagegen in die Flüsse Eisack und Talfer geführt.