100 gute Gründe

... für mehr Aufmerksamkeit beim Plastikmülltrennen

Jährlich werden in der Stadt Bozen über 2.000 Tonnen Material über die blauen Straßenglocken gesammelt – genug, um fast 30 olympische Schwimmbecken damit zu füllen – Tendenz steigend. Doch leider besteht etwa ein Drittel der gesammelten Menge aus Fremdstoffen, die vor der Wiederverwertung händisch aussortiert werden müssen. Denn nur sauber getrennte Plastikverpackungen können recycelt und wiederverwertet werden. Mit diesen drei einfachen Tipps machst Du bei der Plastiksammlung alles richtig und schenkst Deinen alten Plastikverpackungen ein neues Leben.

 

Plastikverpackungen sind kostbare Ressourcen. So werden immerhin etwa 70 % der aus Bozen stammenden und an das nationale Konsortium Corepla übergebenen Plastikverpackungen recycelt – aus ihnen entstehen neue Produkte wie z.B. Autoteile, Rucksäcke oder Fleecepullis. Die restlichen 30 % werden thermisch wiederverwertet: Als Industriebrennstoffe tragen sie dazu bei, dass Kohle und andere fossile Brennstoffe gespart werden.

Doch um den Recycling-, bzw. Wiederverwertungsprozess zu ermöglichen, müssen die Abfälle aus Plastik erst richtig getrennt werden – und leider besteht etwa ein Drittel der in den Bozner Plastikglocken gesammelten Menge nicht aus Verpackungen, sondern aus Restmüll, Plastikgegenständen oder verunreinigten Verpackungen. Diese müssen mühsam per Hand aussortiert werden, bevor die Restmenge an sauberen Verpackungen an das nationale Konsortium COREPLA übergeben wird.

Dabei wäre die korrekte Plastikmülltrennung so einfach. Jeder, der die folgenden Faustegeln einhält, ermöglicht eine umweltgerechte Wiederverwertung der Plastikabfälle und schon damit kostbare Ressourcen:

1

In den Straßenglocken werden nur saubere Verpackungen aus Plastik gesammelt.

Yoghurtbecher, Plastikflaschen, Styroporschalen vom Fleisch oder Obst, Putzmittelbehälter, Seifenspender sollen (geleert, gespült und zusammengedrückt) in der blaue Sammelglocke landen. Auch Nylonverpackungen wie z.B. Einkaufstaschen, Bonbon- oder Chipstüten dürfen in der blauen Glocke entsorgt werden.

2

Alles andere Plastik gehört entweder in den Restmüll oder zum Recyclinghof.

Hier ist die Größe der zu entsorgenden Plastikteile entscheidend: Kleinere Gebrauchsgegenstände aus Kunststoff wie Geschirr, Blumenvasen, CD´s, Kugelschreiber, Kleiderbügel oder Spielzeug können im Restmüllbehälter entsorgt werden, während größere Plastikobjekte (z.B. Möbel) der Recyclinghof entgegennimmt.

Übrigens: Auch zu große Verpackungen – wie z.B. Kanister oder Kisten – die durch das Glockenloch nicht passen, sollen zum Recyclinghof gebracht werden.

3

Restmüll hat in der Plastikglocke nichts verloren.

Ein einziger Restmüllsack kann eine ganze Ladung Plastik verunreinigen und damit für das Recycling unbrauchbar machen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass die Plastikglocke nicht als Restmüllbehälter missbraucht wird. 

 

Wer noch Zweifel an der korrekten Trennung des Plastikmülls hat, kann sich direkt zu Hause in Echtzeit helfen lassen: SEAB bietet die kostenlose App „Junker“ an (im Apple Store und im Google Play Store erhältlich), die einzelne Produkte anhand ihres Barcodes erkennt und dem Benutzer den richtigen Entsorgungsweg anzeigt.

Die Nutzung der App ist denkbar einfach: So wird der Strichcode eines Produkts einfach mit der Handykamera gescannt oder manuell eingetippt. Auf dem Display erscheinen dann die genaue Produktbezeichnung, der Name des Herstellers und die verwendeten Materialien. Bei einem großen Joghurtbecher sind das etwa der Becher selbst, der Deckel und die Lasche, mit der die Verpackung geöffnet wird. Für jedes Verpackungselement gibt „Junker“ den korrekten Entsorgungsweg an. Im Fall des Joghurtbechers sind das in Bozen die blauen Glocken für Plastikabfälle (für den Becher und den Verschluss) sowie die grünen Glocken für Glas und Metall (für die Öffnungslasche aus Aluminium). Die App zeigt eine Karte mit allen Wertstoffinseln der Stadt und verbindet sich auf Wunsch mit Google Maps, um dem Nutzer den kürzesten Weg bis zur nächsten Wertstoffglocke aufzuzeigen.

„Junker“ kann aber noch mehr – und ist interaktiv. So liefert die App auf einen Klick allgemeine Informationen zum Müllsammelsystem und wichtige Kontaktdaten, bietet die Möglichkeit, georeferenzierte Meldungen des herumliegenden Mülls vorzunehmen und verfügt auch noch über einen standortbezogenen Müllabfuhrkalender, der auf Wunsch Alerts zum Bereitstellen der eigenen Mülltonne am jeweiligen Sammeltag verschickt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wenn Du dich informieren willst, was genau mit unserem Plastikmüll passiert und wie die Verarbeitung vonstattengeht, schau Dir mal das Video an ("Kunststoffe: Die Spur zum Wert", Autorin: Jutta Kusstatscher, 2009/2010, recmediaproduction):

Gerne beantworten wir alle weiteren Fragen, die du zu diesem Thema oder allgemein zur Mülltrennung hast – schreib uns einfach eine kurze E-Mail an 100gutegruende@seab.bz.it.