Mülltarif 2016
Im ersten Jahr der Anwendung des neuen Tarifsystems 2014 ist ein Überschuss an Tarif in Höhe von 2,6 Mio. € entstanden. Die Gründe dafür sind:
- 2014 haben viele Bozner/innen das neue Müllsammelsystem noch nicht zielgerichtet benutzt und ihre Abfallbehälter zum Teil auch halbvoll entleeren lassen. Bei jeder Entleerung wird jedoch das Gesamtvolumen des Behälter angerechnet, da der Füllgrad des Behälters nicht gemessen werden kann. Das Ergebnis waren 40.000.000 Liter an angesammeltem Restmüllvolumen mehr als erwartet. Bei den Literkosten von 0,04 € ergibt das 1.600.000 € Überschuss.
- Die Reaktion der Bozner/innen auf das neue Sammelsystem hat alle Erwartungen übertroffen: Der Anteil der getrennten Müllsammlung ist schlagartig von 46 % auf 68 % angestiegen. Daher waren auch die Erlöse aus den Wertstoffen viel höher als erwartet, insgesamt 1.031.676 €.
Dieses Ergebnis wurde bereits im Herbst 2014 dem damaligen Stadtrat präsentiert. Dieser hat im Einklang mit dem Landesgesetz entschieden, diese Überschüsse in den beiden Jahren 2015 und 2016 in Form von Tarifsenkungen an die Bürger/innen zurückzugeben. Deshalb ist der Tarif 2015 um 11% gesunken. 2016 ist der Tarif um 5,5% gesunken.
Zudem konnte der Finanzplan 2016 nun, nach 2 Jahren Erfahrung der Bozner/innen mit dem neuen System genauer an die reale Müllproduktion angepasst werden, deshalb sind auch keine Überschüsse zu erwarten.
Aus dem Dreijahresplan der SEAB AG 2016-2018 geht hervor, dass in den nächsten Jahren die Kosten der Sammlungen nicht ansteigen werden.
Im Finanzplan und somit im Tarif 2016 sind bereits Kosten für die vermehrte Reinigung der Straßen und der Ökoinseln enthalten. Tatsächlich sind täglich 5 Fahrzeuge und 9 Arbeiter im Einsatz, die sich in zwei Schichten, vormittags und nachmittags, je 6 Stunden lang ausschließlich dem wilden Müll widmen und die Abfälle rund um die Container einsammeln. Darüber hinaus wurde der Stadtreinigungsdienst ab September 2015 weiter verstärkt: die Straßenglocken für getrennte Sammlung werden häufiger entleert; die Glocken werden derzeit gewaschen, die Ökoinseln auch an den Wochenenden gereinigt; an den Sonn- und Feiertagen werden außer dem Zentrum auch die Straßen anderer Zonen gekehrt. Die Kosten für all diese Dienste, die im derzeitigem Tarif bereits enthalten sind, belaufen sich auf 1,2 Mio. € (2015: 1,0 Mio €).
Wie könnte sich der Tarif im Jahr 2017 entwickeln? Das hängt wesentlich von uns allen ab: Wenn der wilde Müll abnimmt und daher der Aufwand für die Säuberung der Stadt sinkt, könnte auch der Tarif 2017 gesenkt werden. Würden alle mitmachen und die Straßen und die Müllinseln der Stadt sauber halten, könnte jede/r Bozner/in etwa 5 % weniger Mülltarif bezahlen!