Mülltrennungsergebnisse 2019

Mülltrennung in Bozen: 2019 wurden mehr Abfälle produziert, aber es wurde auch mehr getrennt

Das Gesamtmüllaufkommen in der Landeshauptstadt (56.310.296 kg) ist 2019 um 2,2 % im Vergleich zum Vorjahr gewachsen. Durchschnittlich haben die Boznerinnen und Bozner 522 kg Abfall pro Kopf produziert (2018 waren es 512 kg). Davon wurden 351 kg getrennt gesammelt (2018: 340 kg) und 171 kg sind im Restmüll gelandet (2018: 172 kg). Die Mülltrennquote hat sich dadurch auf 67,2 % erhöht (2018: 66,5 %).

2019 wurde eine Erhöhung der gesammelten Mengen in fast allen Fraktionen der getrennten Sammlung verzeichnet: Kunststoffverpackungen + 6,7 %, Glas- und Metallverpackungen + 3,7 %, Gartenabfälle + 16 %, Elektrogeräte + 6,2 %, Sperrmüll + 6,2 % (im Vergleich zum Vorjahr). Nur bei einigen wenigen Fraktionen machte sich eine Senkung der gesammelten bemerkbar: Papier – 4,7 %, Biomüll – 1,5 %. Laut SEAB-Präsident Kilian Bedin handelt es sich um natürliche Schwankungen, die keine große Aussagekraft haben: „Wichtig ist das globale Ergebnis – und dieses zeigt ganz deutlich eine breite Bereitschaft der Boznerinnen und Bozner, sich am Müllsammelsystem aktiv zu beteiligen“.

Die SEAB-Techniker und -Arbeiter haben aber weiterhin mit einigen Problemen zu kämpfen. Andrea Girinelli, Verantwortlicher der SEAB-Umweltdienste fasst sie zusammen: „Die Verunreinigungen, bzw. Fremdstoffe die man in den Sammelglocken findet sind weiterhin relativ hoch: ca. 15 % in der grünen Glocke (Glas und Metall), ca. 40 % in der blauen (Plastik). Außerdem haben unsere Teams jeden Tag mit illegalem Müll zu kämpfen: Das Abstellen von Sperrmüll und aussortiertem Hausrat auf den Ökoinseln ist zu einer Unsitte geworden, die die SEAB- und damit die gesamte Stadt 1,2 Millionen Euro pro Jahr kostet“.  

Kundenkontakte und Kundenzufriedenheit

Dass die meisten BürgerInnen von den SEAB-Umweltdiensten insgesamt zufrieden sind zeigen die Ergebnisse der telefonischen Umfrage, die jedes Jahr im Juni und im Dezember durchgeführt wird: 91,3 % der Boznerinnen erklären, dass sie zufrieden, bzw. sehr zufrieden mit der Müllabfuhr in der Stadt sind, 91,8 % sind zufrieden mit der Straßenreinigung.

An den Schaltern in der Lancia-Straße haben die MitarbeiterInnen des SEAB-Kundendienstes im Jahr 2019 etwa 14.000 Kunden empfangen - um 167 mehr als im Vorjahr. Dabei konnte die durchschnittliche Wartezeit deutlich gesenkt werden – 2019 lag sie knapp unter 3 Minuten (2:58). Auch die durchschnittliche Bearbeitungszeit am Schalter bleibt niedrig bei ca. 7,5 Minuten.

Am Recyclinghof in der Mitterhofer Straße empfängt SEAB über 100 Kunden am Tag (offen 7 Tage die Woche).

Statement der Stadträtin für Umwelt der Gemeinde Bozen

Die Bozner Umweltstadträtin Maria Laura Lorenzini ist mit diesem Ergebnis zufrieden: "In den besonders schwierigen Momenten wie diesem ist es noch offensichtlicher wie wichtig es ist für eine Gemeinde, auf ein eigenes Unternehmen zählen zu können, das sich verlässlich um bürgernahe Dienste wie Trinkwasser, Abfall, Straßenreinigung und Gasverteilung kümmert. In solchen Momenten ist es wichtiger denn je dass sich die Bürger/innen auf die Stadtwerke verlassen können – auf ein Unternehmen, dass ihnen vertraut und nahe ist und das in diesen Tagen Außerordentliches leistet.

2019 haben wir mehr Müll getrennt, mit unserer Trennquote die von 66,5 % auf 67,2 % gewachsen ist, positionieren wir uns wieder unter den Besten im nationalen Vergleich. Wir haben zwar mehr Abfälle produziert, aber wir haben auch ganz fleißig getrennt und den Recyclinghof benutzt. Positiv ist der Zuwachs an Kartonabfällen; dass weniger Papier gesammelt wurde hängt wahrscheinlich von der Digitalisierung unserer Kommunikation ab. Verbesserungswürdig ist immer noch die Biomüllsammlung – hier hoffen wir dass die Erweiterung auf die Altstadt einen Beitrag hierzu leisten wird.

Alles in allem haben sich die relativ hohen Standards unserer Mülltrenngewohnheiten wieder behauptet und das kann ein guter Ausgangspunkt sein, um eine noch wichtigere Herausforderung anzunehmen: die Vermeidung von Abfällen und vor allem die Vermeidung von Plastikabfällen.“, so die Umweltstadträtin Lorenzini zum Abschluss.